Die Arlafoods Deutschland GmbH betreibt an ihrem Standort Pronsfeld in der Hocheifel einen der größten europäischen Molkereibetriebe.Nachdem der Focus lange Zeit auf die Produktion von H-Milch und H-Milchprodukten gerichtet war, wurde als zweiter wesentlicher Produktionszweig die Milchtrocknung etabliert. Die Anlagen und die zugehörigen Nebenanlagen sollen nun erheblich erweitert werden. Durch diese Erweiterung fallen deutlich größere Mengen Produktionsabwasser an. Dieses ist vor allem organisch belastet und wird vor Ort in einer betriebseigenen Kläranlage behandelt. Um eine Erweiterung der Milchverarbeitung am Standort Pronsfeld zu ermöglichen ist jedoch eine Erweiterung der Kläranlage unerlässlich. Die Prüm wurde im Rahmen der Betrachtungen zur EU-Wasserrahmenrichtlinie untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass aufgrund der Vorgaben des Verschlechterungsverbotes und des Zielerreichungsgebotes die Schmutzfrachten, nicht erhöht werden dürfen und aus der Einleitung keine maßgebliche Erhöhung der Temperatur resultieren darf.
Somit müssen die Anstrengungen zur Abwasserreinigung überproportional vergrößert werden. Resultat der oben aufgeführten Randbedingungen ist, dass nahezu alle Teileinrichtungen zur Abwasserbehandlung in ihrer Kapazität verdoppelt werden müssen und eine Anlage zur Temperaturreduzierung des Abwassers ist nachzurüsten.
Die Erweiterung der Kläranlage beinhaltet den Einbau von 3 Bogensieben, den Bau von einem Störfallbecken, zwei Pu_ erbecken, 3 Becken zur biologischen Abwasserbehandlung, 3 Schlammbecken, einem Trübwasserbehälter sowie einem Mengenausgleichsbecken, einer Klarwasserflotation und einem Kiessandfilter und einer Anlage zur Temperaturreduzierung.
In einer 2. Ausbauphase ist die Nachrüstung eines weiteren Schlammbeckens und eines Faulbehälters geplant.
Durch diese Maßnahmen gelingt es die Schmutzfracht, die in die Prüm eingeleitet wird, trotz größerer Wassermengen nicht zu erhöhen. Das Abwasser wird weitergehend behandelt und die Betriebserweiterung möglich. Die Planung der Kläranlagenerweiterung erfolgt in enger Abstimmung mit der entsprechenden Fachabteilung der Arla Foods Deutschland GmbH.
Dipl.-Ing. Andreas Göttgens