Städtebau und Bauleitplanung

Aktuelle Projekte der Abteilung

Gemeinde Kreuzau - 43. Änderung des Flächennutzungsplans Hoesch Areal

Die Firma Hoesch plant auf ihrem gesamten Areal in Kreuzau-Schneidhausen eine städtebauliche Neuordnung und Umstrukturierung. Anlass für dieses Projekt ist eine notwendige Verlagerung der Produktion und der daraus resultierende Komplettabriss der Hallen. Die Firma möchte vermeiden, dass das Gelände brachfällt – daher wird eine angemessene Nachnutzung und Umstrukturierung für das Gesamtgelände angestrebt. Das vorgeprägte Firmen-Areal bietet sich für eine gemischte Siedlungsentwicklung an, weil die Flächen unmittelbar an den vorhandenen Siedlungsraum von Kreuzau anschließen und in Schneidhausen auch schon in der Vergangenheit gemischte Nutzungen vorzufinden waren (Wohnen, Gewerbe, Industrie, Grünflächen usw.).
Eine Nachnutzung von alten Industriestandorten ist besonders nachhaltig, da zu großen Teilen bereits versiegelte und in Nutzung befindliche Flächen beansprucht werden. Besonders im Bereich der ehemaligen Produktionshallen werden somit weitreichende Entsiegelungen stattfinden. Mit der Nachnutzung von Flächen wird die Notwendigkeit von Neuflächen-Inanspruchnahmen durch Wohn- und Gewerbeflächen beispielsweise an den Ortsrändern von Kreuzau reduziert.
Der ursprüngliche Betriebsstandort aus dem Jahre 1742 steht im räumlichen Zusammenhang mit der sog. „Roten Villa“ und deren Nebengebäuden sowie dem historisch angelegten Park aus dem 18. Jahrhundert im nördlichen Teil des Plangebietes. In der Gesamtkonzeption soll auch dieser Bereich in die Planungen mit eingebunden werden.
Das Thema der Nachhaltigkeit soll zum zentralen Element der verschiedenen Maßnahmen auf dem heutigen Betriebsgelände werden. Mit der Neustrukturierung sollen zukunftsweisende Arbeitsplätze gesichert, aber auch neue zusätzliche Arbeitsplätze durch Neuansiedlungen geschaffen werden. Im Bereich der Produktionshallen soll darüber hinaus Raum für nachhaltiges Wohnen umgesetzt werden.

 

AuftraggeberHOESCH Design GmbH
Zeitraum2023-2026
Größe Plangebietca. 7,2 ha
PlanungszieleFür die Entwicklung des Hoesch-Areals ist eine Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich. Das Plangebiet wird im vollständigen FNP-Änderungsverfahren angepasst. Ein Teil des Plangebietes (M2) ist bereits durch den Bebauungsplan E18 überplant. In diesem Bereich wird der Bebauungsplan im Verfahren nach § 13a BauGB geändert. Der FNP passt sich dort somit im Wege der Berichtigung an, allerdings ist dieser Bereich dennoch Teil der 43. FNP-Änderung, um die Darstellungen im Nachgang auf geordnetem Wege zu ändern.
Der überwiegende Teil des Plangebietes ist aktuell als Gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Außerdem sind noch kleine Teile als Landwirtschaftliche Fläche, Grünfläche und Wohnbaufläche ausgewiesen.

Im Zuge der 43. FNP-Änderung werden diese zu Gemischte Baufläche (M1 + M2) und Wohnbaufläche (W1 + W2), siehe Planzeichnung, geändert.
Aus städtebaulicher Sicht ist die Entwicklung des Hoesch-Areals als sehr positiv zu bewerten und zu begrüßen. Die derzeitige „gewerbegebietstypische“ Nutzung mit den industriegeprägten Bauwerken und deren Größenordnungen stellen keinerlei qualitativen („öffentlichen“) Charakter dar. Schneidhausen erfährt somit eine Restrukturierung. Die im Änderungsbereich angedachte Gemischte Baufläche stellt dazu eine Pufferzone zwischen der noch westlich angrenzenden gewerblichen Baufläche zu dem im südlichen Teil des Änderungsbereich gelegenen Wohnbaufläche dar.
Parallel zu der Änderung des FNP werden Bebauungspläne in Teilabschnitten aufgestellt, um die gewünschten Bauflächen zu realisieren und eine geordnete städtebauliche Entwicklung zu gewährleisten.
Diese städtebaulichen Entwicklungsmaßnahmen sind der Firma Hoesch von besonderer Bedeutung. Ziel ist es, dass an diesem traditionsreichen Areal auf Grund seiner besonderen Bedeutung, der vorhandene Ort zu einer neuen Siedlungseinheit entwickelt wird.

Verfahrenswegvollständiges Bauleitplanverfahren